Geschichte des GBO
Raum zum Leben – seit über 120 Jahren
Ob Bürgerhäuser aus der vorletzten Jahrhundertwende, Siedlungshäuser aus den 1920er Jahren, Siedlungsbauten der 1950er und 60er Jahre oder moderne Neubauwohnungen – all diese Architektur finden Sie in unserem Bestand. Doch Häuser erhalten ihren Wert erst durch die Menschen, die in ihnen leben – also unseren Mietern und Mitgliedern und das teilweise über mehreren Generationen.
Nachfolgend erhalten Sie Einblicke in unsere Unternehmensgeschichte:
Als feststand, dass das Reichsbahn-Ausbesserungswerk definitiv am Standort Opladen errichtet würde, war es „höchste Eisenbahn“ für einen Bauverein. Somit wurde die „Gemeinnützige Bauverein eGmbH Opladen“ geboren. Die ersten Häuser wurden in der Reuschenberger Straße errichtet.
- 06.03.1900 konstituierende Generalversammlung
- 27.03.1900 Gründungsdatum der „Gemeinnützige Bauverein eGmbH Opladen“ mit Eintragung ins Genossenschaftsregister
- Erster Vorsitzender des Aufsichtsrates wird Bürgermeister Karl Drecker.
- Amtsrichter Richartz wird zum Vorsitzenden des Vorstands gewählt.
- Die Einwohnerzahl Opladens verdoppelt sich von 4.000 auf 8.000.
- Es werden Häuser in der Reuschenberger Straße, Kaiserstraße (heute Birkenbergstraße) und Kanalstraße errichtet.
Diese Jahre wurden sehr durch den 1. Weltkrieg geprägt: Mietrückstände wurden hingenommen und aufgrund der entstandenen Wohnungsnot traten viele neue Mitglieder dem GBO bei. Erstmals wurden Geschäftsanteile und Mieten von Lohn und Gehalt einbehalten.
- Seit März 1911 müssen alle Mieter auch Mitglieder im GBO werden.
- Nach der Generalversammlung werden Mieterhöhungen wieder rückgängig gemacht.
- Durch ein Minus im Etat wird 1912 erstmals keine Dividende ausgeschüttet.
- Das Amt des Vorstandsvorsitzenden bleibt von 1914-1917 vakant.
- 1916 sind 233 Wohnungen im Bestand.
Was signifikant für die 20er Jahre war, machte auch vor dem GBO keinen Halt: Die Inflation. Das Gehalt einer Schreibkraft etwa wurde auf 150.000 Reichsmark festgelegt.
- 1923 werden die Mieten um 125 Prozent angehoben.
- Mit der Farbenfabrik Bayer wird ein Vertrag über Wohnungsbelegungen geschlossen.
- 1925 wird erstmals ein Mehrfamilienhaus außerhalb von Opladen gebaut.
- 1927 entsteht das erste Großprojekt: 155 Wohnungen in der Siedlung Kreuzbruch
1933 musste auf Geheißen der NSDAP eine Generalversammlung einberufen und die Zusammensetzung des Vorstands verändert werden.
- 1933 erscheinen 334 Mitglieder zur Generalversammlung.
- Die Vorstands- und Aufsichtsratsposten werden durch Nazis besetzt.
- Die Satzung wird dahingehend geändert, dass Juden die Mitgliedschaft beim GBO nicht erwerben können.
Durch den Einzug amerikanischer Truppen im April 1945 in Opladen war der 2. Weltkrieg für die Kreisstadt und ihre Bevölkerung praktisch beendet. Der alte Geist des GBO erhielt wieder Einzug.
- Das Reichsbahnausbesserungswerk wird Ziel von Bombenangriffen mit 234 Toten.
- Kriegsschäden, die den GBO betrafen: 731 Wohnungen werden beschädigt.
- Im April 1946 finden die ersten freien Wahlen statt.
- Der „Judenparagraph“ in der Satzung wird rückgängig gemacht.
- Vorstand und Aufsichtsrat wird neu besetzt.
Durchatmen nach dem Krieg und Durchstarten bei verschiedensten Bauprojekten – so lautete die Devise beim GBO Anfang der 50er Jahre.
- Es werden Neubauwohnungen und Wiederaufbauwohnungen für Bedienstete der Post errichtet.
- Seit dem 01.01.1951 verwaltet der GBO den kompletten Wohnungsbestand der Stadt Opladen.
- Wohnungen werden auf Trümmergrundstücken in der Vereins- und Kanalstraße gebaut.
- In Quettingen zeichnet sich ein Großbauvorhaben ab.
Eine Luftaufnahme aus den 60er Jahren zeigt: Opladen glich damals einer einzigen Baustelle. Daran hatte auch der GBO seinen Anteil. Die neue Geschäftsstelle in der Bracknellstraße wurde bezogen.
- Insgesamt werden 184 Wohnungen gebaut.
- Man erwirbt ein großes Grundstück an der Sandstraße.
- Bestand: 1.112 Wohnungen / Mitgliederzahl: 1.999
- Im Mai 1962 wird Bruno Wiefel Geschäftsführer.
In dieser Zeit wurde Opladen ein Stadtteil von Leverkusen.
- Der GBO feiert sein 75jähriges Bestehen.
- Der Wohnungsbestand ist auf 1.308 angestiegen.
- Der erste Kindergarten wurde im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses errichtet.
Anfang der 80er Jahre entschloss man sich – mit Unterstützung der Stadt Leverkusen und dem NRW-Ministerium für Stadtentwicklung und Verkehr – einen Teil des Altbestandes zu sanieren.
- Die ersten 76 Wohnungen wurden bis 1989 saniert.
1991 startete ein umfangreiches Wohnumfeldprogramm zur Herrichtung und Begrünung der Höfe und Gärten in den Sanierungsgebieten. Währenddessen gingen die Sanierungsarbeiten des Altbestands unaufhörlich weiter.
- Bruno Wiefel scheidet als Vorstandsmitglied aus und wird Aufsichtsratsvorsitzender.
- Bernd Fass wird Geschäftsführer.
- Man erwirbt das Haus an der Kölner Straße 100 sowie die Feuerwehrsiedlung.
- 1996 zählt der GBO mehr als 3.000 Mitglieder.
- 1998 hat sich die Bilanzsumme des GBO mit insgesamt rund 91 Millionen Mark im Laufe des Jahrzehntes mehr als verdoppelt.
Dieses Jahrzehnt war von vielen Sanierungsmaßnahmen und Neubauprojekten geprägt. Erstmals wurde ein Haus mit Erdwärme und solarunterstützender Warmwasserversorgung konzipiert.
- Der GBO feiert sein 100jähriges Bestehen.
- Das Haus an der Kölner Straße 100 (Begegnungsstätte) wird nach dem verstorbenen Bruno Wiefel benannt.
- Der Kinderclub zieht um in das „Bruno-Wiefel-Haus“.
- Der GBO erhält eine Auszeichnung im Rahmen einer Klimakampagne.
- Die GBO-Geschäftsstelle zieht um in die Düsseldorfer Straße – das größte Bauprojekt dieses Jahrzehnts.
2019 übernahm ein Duo die Geschäftsführung – Alexander Dederichs als technischer Leiter und Meral Tosun als kaufmännische Leiterin. Zudem wächst die Nachfrage nach modernem und barrierefreiem Wohnraum stetig.
- Bernd Fass verabschiedet sich in den Ruhestand.
- Ein Parkhaus wird erworben und in einen Neubau integriert.
- Drei weitere Wohnkomplexe werden neu errichtet.
Die Corona-Pandemie hat die Welt im Griff und es folgt eine Hochwasserkatastrophe im Sommer 2021 in Opladen. Ein Krieg in Europa lässt die Preise für Gas, Strom und Baukosten stark steigen.
- Im Jahr 2020 wird der GBO 120 Jahre alt.
- 2021 findet die erste digitale Mitgliederversammlung statt.
- Zum ersten Mal wird ein Mehrfamilienhaus abgerissen und an gleicher Stelle ein Neubau errichtet.